Unión de Créditos Inmobiliarios (kurz UCI) ist ein von der spanischen Zentralbank autorisiertes Finanzinstitut im Immobiliensektor, das bereits seit 1989 tätig ist und sich auf die Vergabe von Hypothekendarlehen spezialisiert hat. Nun hat die Fünfte Kammer des Provinzgerichts von Cádiz mit dem aktuellen Urteil Nr. 200/2021 vom 4. März 2021 die Berufung der UCI gegen das Urteil des Gerichts erster Instanz Nr. 2 von Jerez de la Frontera in vollem Umfang abgewiesen, in dem bereits das Rückzahlungssystem dieses Finanzinstituts für ungültig erklärt wurde.

Besonders eklatant ist, dass dieses System der Amortisation in praktisch allen Hypotheken Anwendung findet, die die UCI an Privatpersonen vergeben hat. Laut Quellen der Spanischen Zentralbank betrifft es nach aktuellen Schätzungen mehr als 250.000 Hypothekendarlehen in Spanien.

Im Wesentlichen bestand die Tilgung der Hypothek darin, dass sie in vier Rückzahlungsperioden unterteilt wurde. Dabei bestand die erste Periode aus drei Raten, darauf folgte eine zweite Periode mit 21 Raten und schließlich einer dritten mit 60 Raten und einer vierten Periode mit 300 Raten, wobei jede der vier Tilgungsperioden unterschiedliche Darlehensbedingungen zugrunde lagen. Dieses vollkommene Durcheinander an ungleichen Rückzahlungsmodalitäten innerhalb ein und derselben Hypothekentilgung führen dazu, dass die Rückzahlungsraten nicht mehr nachvollziehbar wurden.

Die diesbezüglich entstandenen Missverständnisse gingen so weit, dass Darlehensnehmer vor Gericht bewiesenermaßen aussagten, dass das Hypothekendarlehen aus zwei Teilen bestehen würde: Ein über fünf Jahre andauernder Rückzahlungsplan mit festen Raten und einem danach folgenden variablen Ratenplan. Jedoch wurden die Kunden zu keinem Zeitpunkt darüber aufgeklärt, dass sich während dieser ersten Jahre das Darlehenskapital erhöht werde. Denn dies wäre ein wichtiger Aspekt gewesen, über den sie hätten in Kenntnis gesetzt werden müssen. Und wenn sie dies gewusst hätten, hätten sie diese Art von Vertrag mit Sicherheit nicht akzeptiert, da es nicht selbstverständlich ist, dass Vertragsbedingungen angewendet werden, bei denen das geforderte Kapital nicht reduziert (französisches System), sondern progressiv erhöht wird (deutsches oder kontinentales System). Hinzu kommt, dass während eines Jahres auch kein Kapital getilgt wird.

Die Kreditnehmer werden grundsätzlich nicht darüber aufgeklärt, welche Auswirkungen die Anwendung der Verzinsung von aufgelaufenen Zinsen (Anatozismus - Art. 317 CCo) auf das Hypothekendarlehen hat und welche wirtschaftlichen Folgen dies für den Kunden hat. Aus den von UCI dem Gericht zur Verfügung gestellten vorvertraglichen Unterlagen ging nicht hervor, dass das Hypothekenrückzahlungssystem progressiv sein würde. Hier geht es weiter zur Nachricht

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